Als die Tourbusse einfielen, machte ich mich wieder auf den Weg zurück nach Süden. Ich fuhr eigentlich den ganzen Weg bis nach Kaitaia durch. Hier setzte ich mich wieder in ein Café und begann meine Kamera und mein Telefon zuladen. Das kann ich zwar auch im Auto aber es dauert einfach viel zu lange und so lange Stecken fahre ich ja auch nicht jeden Tag, dass es reichen würde. So war der Tag dann auch ohne jedes große Event an mir vorbeigezogen.
Der nächste große und erwähnenswerte Stopp auf meinen Trip war im Kauriforest. Hier übernachtete ich auf einem kleinen privaten Campingplatz mitten im Wald aber mit fließendem Wasser, Küche und Strom. Dafür war er auch etwas teuer aber das geht schon mal.
Hier machte ich auch wieder den ein oder andern Spaziergang und entspannte mich einfach nur. Am Abend kam dann noch ein deutsches Ehepaar an und wir verstanden uns ganz gut. Wir aßen zusammen und saßen noch lange zusammen. Der Mann hieß Michael, an den Namen der Frau kann ich mich nicht mehr erinnern. Als es jetzt langsam dunkel wurde, ging das Geschrei los. Es klang schrecklich aber wie sich herausstellte war es kein Massenmörder, der alle Camper tötet, nein es waren Vögel, Pukenos. Das sind dunkelblaue, große Vögel mit einem roten Schnabel und langen roten Beinen. Ich dachte erst, dass diese Vögel nicht fliegen können, da ich sie immer nur auf dem Boden herumlaufen hab sehen aber anscheinend können sie schon fliegen aber wollen es einfach nicht. Das nächste seltsame Geräusch kam vom Froschteich. Nachdem wir jetzt eh schon alle mit Taschenlampe und Stirnleuchte ausgestattet waren beschlossen wir spontan noch etwas durch den Wald zu laufen. Denn hier soll es ja Kiwis geben und so einen zu sehen wäre schon cool.
Unser Spaziergang dauerte ca. 1 Stunde doch ein Kiwi ist uns nicht begegnet. Dafür haben wir einige Mäuse und Opossums gesehen.
Das Opossum hier in Neuseeland sieht ganz anders aus als das in Amerika. Es hat viel mehr Fell und ist auch etwas größer. Scheu sind diese Tiere auch gar nicht, das kommt wohl daher, dass sie hier keine natürlichen Feinde haben. Sie sind eine Plage und selbst die neuseeländische Naturschutzbehörde, Departement of Conservation, “bittet” darum sie zu überfahren, wenn möglich.
Auf dem Rückweg kamen wir noch über ein kleines Bächlein, in dem riesige Aale lebten.

Am nächsten Morgen ging es wieder weiter, heute wollte ich Kauri Bäume sehen.
Kauri Bäume sind ganz besondere Bäume, welche nur in Neuseeland vorkommen. Anfang des letzten Jahrhunderts wurden sie allerdings zu 99 % abgeholzt. Daher gibt es heute nur noch sehr wenige. Die Kauris, die es noch gibt sind heute geschützt. Der größte und älteste Kauri ist der Tane Mahuta, er ist ca. 51 Meter hoch und hat einen Stammumfang von ca. 14 Metern. Seinen Namen bekam der vom maorischen Gott des Waldes.
Hier im Waid Forest (Kauri Forest) gibt es noch mehrere Kauris, die man besuchen kann, zum Beispiel die 4 Schwestern, oder auch den Te Matua Nghere.
Der Te Matua Nghere ist etwas niedriger als der Tane Mahuta hat aber einen größeren Stammumfang. Sein Name kommt auch aus der Sprache der Maori und bedeutet Vater des Waldes. Sein Alter wird auf ca. 2000 bis 3000 Jahre geschätzt. Leider wurde er bei einem Wintersturm stark beschädigt.
Die kleinen Wanderwege zu den Bäumen sind alle sehr gut ausgebaut und am Tane Mahuta stand sogar eine Frau vom Naturschutz und hat Fragen beantwortet.
Auf meiner Weiterfahrt nach Süden kam ich am späten Nachmittag am Kauri Museum in Matakohe vorbei. Das Museum war riesig aber auch leider nicht mehr lange geöffnet. Doch die Frau an der Kasse erklärte mir, dass wenn ich jetzt noch ein Ticket kaufe, kann ich auch am nächsten Tag noch einmal wiederkommen und mir alles in Ruhe anschauen. So lief ich nur einmal kurz durch das Museum und wollte am nächsten Tag wiederkommen und eine der kostenfreien Museumstouren zu machen und mich noch etwas mehr mit den Kauris zu beschäftigen.
Ich suchte mir einen Campingplatz ganz in der Nähe und genoss den Rest des Abends.