Meine kleine Weltreise

Manukau Heads

Wie das immer so ist als Aupair, man lernt, zum Glück, immer schnell neue Leute kennen, doch man muss auch immer wieder Abschied nehmen. Die Mädels, die ich hier gefunden habe, haben alle den typischen Aupair Weg genommen. Nach der Schule oder der Ausbildung, auf ins Ausland. Das heißt, dass alle im Sommer (deutschen Sommer) gekommen sind und das heißt, dass die meisten jetzt so zwischen Juni und August, auch wieder nach Hause fahren. Die erste aus unserer Runde, die wieder Heim geht, ist Vroni. Sie hat ihr Jahr in Waiuku bei einer Familie mit 3 Kindern verbracht. Leider musste sie immer sehr viel arbeiten und hatte kein eigenes Auto, sodass sie nicht immer dabei sein konnte, wenn wir was unternommen haben. Doch nicht desto trotz wollten wir sie alle verabschieden und so traf sich unsere Gruppe zum gemeinsamen Brunch in Vronis Lieblingsrestaurant. Ich war nie zuvor da, aber ich hatte schon viel davon gehört. Es war eine lustige Runde und doch war es am Ende sehr tränenreich.

Wenn immer wir Zeit haben, treffen wir uns mit dem Mädel. Egal ob es auf einen Kaffee in Kaso, eine kleine Shoppingtour oder auf einem Filmabend.

Diesmal mal haben wir uns bei Clara getroffen, ihre Gastfamilie war nicht da und so hatten wir das Haus für uns. Claras Familie ist eindeutig mehr auf der reichen Seite unserer Gastfamilien. Das Haus ist riesig und hat auch einen Fernsehraum. Also haben wir 4 Mädels, Clara, Nicci, Irma und ich, alle zusammen gekocht. Clara hat selber Eis gemacht, ich habe meine Brownies gebacken und davor gab es Pizza. Der Abend war lang und wir haben alle bei Clara übernachtet, denn wir hatten alle den nächsten Tag frei.

Der nächste Tag war wohl der schlimmste auf meiner ganzen Reise. Es ist jetzt nichts Schlimmes passiert, aber dieser eine Kommentar von Nicci hat mich total zerstört. Ich war so sauer und traurig und enttäuscht, selbst jetzt fehlen mir noch die Worte. Ich wusste ja das ich nie so dick mit Nicci war, aber das ich ihr so gleichgültig oder gar unliebsam war, traf mich vollkommen unvorbereitet. Es war ja nicht mal was sie gesagt hatte oder wie, aber in diesem Moment traf es mich wie ein Schlag und es war als hätte sich ein Vorhang geöffnet, der mir bis jetzt die Sicht versperrt hatte. Denn wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke, fielen mir so viele Dinge, auf die ich vorher nicht gesehen habe oder hab sehen wollte. Denn sie meidet mich schon lange. Es war nicht so, dass ich ihr irgendetwas getan hatte, daher war es für mich so unbegreiflich.

An diesem Tag wäre ich am liebsten verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Doch das ging ja leider nicht. An diesem Tag habe ich so viel geheult wie schon lange nicht mehr und da ich ja nicht im Erdboden versinken konnte, bin ich einfach losgefahren. Ich hatte kein Ziel, ich wollte einfach nur weg. Nach einer Stunde kam ich dann in Manukau Heads an. Hier wollte ich schon lange mal hin, doch eigentlich nicht so. Ich war total verheult, den jedes Lied was im Radio kam, brachte neue Erinnerungen hervor und ich musste noch mehr heulen.

Am Ende brachte mich die schöne Aussicht wieder etwas runter, dennoch hatte ich noch eine ganze Weile daran zu knabbern. Ich versuchte von jetzt an auch Nicci aus dem Weg zu gehen, was leider auch bedeutet, dass ich auch die Gruppe meide.

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