Nach der doch sehr aufregenden Nacht war es am nächsten Morgen wieder Zeit unsere Sachen zu packen. Denn heute sollt es ja wieder nach Wellington zurückgehen. Doch zuerst stand noch ein anderes, Herr der Ringe, Film Set auf dem Plan, denn wir mussten ja auch noch auf die Jungs warten, die uns anrufen wollten, wenn sie es zurückgeschafft haben. So fuhren wir zuerst zu Meads Wall und nach Mordor. Ich muss dazu sagen, dass mir immer noch alles weh tut, aber ich meinen Fuß jetzt wenigstens so hoch bekomme, dass ich es in Auto schaffe.
Mead Wall und Mordor befindet sich im Whakapapa Ski Gebiet. Die Fahrt dauert nicht lange, ca. 30 Minuten. Von einem Skigebiet war nicht viel zu erkennen und man kann kaum glauben, dass man hier echt Ski fahren kann. Denn hier gab es nur Geröll und nicht nur Steinchen, sondern schon halbe Felsen. Auch ist es wohl recht gefährlich, denn wenn du hier die Kontrolle verliert, dann kann es schnell mal über den Abgrund gehen und dann tief runter.
Ja wir konnten es uns nicht nehmen lassen, hier ein bisschen herumzuklettern. Ich weiß wieder mal leichtsinnig und gefährlich, aber No Risk No Fun.
Da ja hier an der Stelle, vor allem der Weg nach Mordor gefilmt wurde und auch das wo Frodo und Sam die ewig hohe Steilwand hoch müssen, um in die Tunnel nach Mordor zu gelangen, musste Peggy natürlich auch ihren Schatz auspacken, den einen Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden, im Lande Mordor, wo die Schatten drohen.
Es war einfach lustig, hier herumzuklettern und Fotos zu machen. Leider war das Wetter immer noch nicht das Beste und so blieb uns auch heute der Blick auf Mount Doom versperrt. So konnten wir den Ring bedauerlicherweise nicht zerstören, denn wir wussten ja nicht, wo wir hin müssen. Blöde Wolken!
Nachdem wir mit dem Foto machen fertig waren, fuhren wir zurück zum Visitor Center und warteten auf die Jungs.
Die Fahrt nach Hause war lang und sehr nass. Mittlerweile kamen auch immer mehr Informationen zum Erdbeben und der Zerstörung ans Licht. Das Beben hat große Verwüstungen und Schäden im Nord-Osten der Südinsel verursacht. Große Teile der Hyw 1 wurde unter, von dem Beben verursachten, Erdrutschen, bis zu 100 an der Zahl, begraben und sind so mit unpassierbar. Das Gleiche gilt für die Eisenbahnlinie. An einigen Stellen wurde die Küste um bis zu 5 Meter angehoben und auch Nord- und Südinsel sind jetzt 2 Meter näher zusammen gerückt. Nicht dass dies jetzt die Reisezeit zwischen den Inseln beeinflussen würde, aber daran sieht man die unheimliche Kraft, die hinter diesem Naturereignis steckt.
Doch nicht nur auf der Südinsel hat das Beben großen Schaden angerichtet. Die Schockwelle, welche es im Erdboden auslöste und welche auch wir gespürt haben, war in Wellington noch viel stärker. In Wellington wurden auch noch 6,0 auf der Richter-Skala gemessen. Was bei mir in Wainuiomata dazu führte, dass der Liqure Store von meinen Gasteltern einen Schaden von über 10.000 Neuseeland Doller zu verzeichnen hatte. Den durch das Wackeln öffneten sich die Getränkekühlschränke oder fielen einfach um. Auch unser Supermarkt und das Warehouse wurden stark beschädigt. So stark, dass es sich nicht mal gelohnt, hat das Waerhouse wieder reparieren.
Wir kamen erst relativ spät in Wellington an und es war ja schon ausgemacht das ich noch eine Nacht bei Peggy bleibe, da ich die Kinder eh erst um 15 Uhr von der Schule holen muss, war das auch kein Problem. Das Wetter wurde immer schlimmer anstatt besser, es schüttet die ganze Nacht durch.