Erinnerungen, Meine kleine Weltreise, Reisen

Gegend erkunden

Die nächsten Tage erkundete ich schon immer mal die Gegend, am Vormittag, vor allem unseren kleinen Ort und dann auch Lower Hutt, der ja gleich über den Berg war und schon recht groß. In Petone gab es auch einen langen Stand, endlich Meer. Ich merkte schon schnell, dass ich hier in der Gegend wesentlich mehr machen kann als in Pukekohe, aber auch dass es hier weniger Freunde geben wird.

An meinen ersten freien Tag machte ich mich auf zur Wainuiomata Coast. Es war ca. 20 Minuten mit dem Auto durchs nirgendwo, aber dort angekommen war man im Paradies. Allgemein gab es hier so viel zu sehen, zu tun und zu wandern, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte.

Ich entschied mich zur Seehund-Kolonie zu gehen, auch wenn nicht wirklich Seehund Zeit war. Es war meine erste kleine Wanderung hier und es war so toll. Überall liefen Schafe frei um her und hatten junge Lämmer dabei. Und das Beste war ja das Meeresrauschen. Ich liebe das Meer. Ich verbrachte Stunden damit, die Schafe und Wellen zu fotografieren, kletterte über Steine und Feldbrocken und irgendwann fand ich auch ein paar Seelöwen, die sich gut getarnt auf den Steinen und Felsen sonnten. Es war einfach nur toll. Das Wetter, natürlich auch, der Wind hier ist anscheinend immer etwas kühl, aber das macht ja gar nichts. Ich verbrachte fast den ganzen Tag hier am Strand und schaute noch eine paar einsamen Surfern zu. Hier ist wirklich nichts mehr, es ist das Ende der Welt nur noch Strand, Berge und Meer. Hin und wieder konnte man in der Ferne ein großes Schiff entdecken. Das musste aber schon richtig groß sein oder in den Hafen von Wellington wollen, denn sonst sah man nichts. Bei gutem Wetter und klarer Sicht soll man sogar die Südinsel sehen können. Doch nicht heute, so genoss ich die Aussicht auf die Cooks Stait.

Wie schon gesagt kann man hier so viel mehr machen und so legte ich meine Aktivitäten immer mehr auf wandern und die Natur. Schon das ich es keine 10 Minuten bis zum Meer haben ist einfach unfassbar toll. Doch einen anderen Ort, den ich nicht nur einmal, sondern sehr oft besucht habe, ist der Wainuiomata Hill. Die 4-spurige Straße, die über den Berg führt, ist die einzige Verbindung nach Wainuiomata und wenn die dicht ist, geht nichts mehr. Doch kann man in diesen Bergen auch super Wandern oder auch nur spazieren, auch gibt es viele Mountainbike-Strecken. Wir konnten von unserem Haus fast direkt in den Wald und den Berg nach oben. Wir haben die Erlaubnis durch den Garten von unseren Nachbarn und Freuden zu gehen. Aber selbst wenn nicht, es ist jetzt kein so großer Umweg.

Der Berg geht ganz schön steil nach oben und man muss immer wieder aufpassen, dass man nicht von den Mountainbikern überfahren wird. Doch, wenn man einmal oben ist, hat man einen breiten Versorgungsweg der in alle Richtungen führt und man kann so weit laufen wie man will. Im Laufe der Zeit habe ich viele Wege erkundet und immer wieder Überraschungen erlebt.

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Wenn man einmal oben ist, hat man einen atemberaubend Blick über die Gegend. Auf der einen Seite hat man Wainuiomata, ein doch sehr kleiner und verschlafender Ort, auf der anderen Seite sieht man Lower Hutt wie es Richtung Norden nahtlos in Upper Hutt übergeht und sich bis runter an die Bucht von Wellington schmiegt. Und wenn man noch über die Bucht schaut, hat man Neuseelands kleine Hauptstadt, die eingebettet zwischen den Hügel dem Puls der Zeit nachgeht. Hier oben habe ich so oft die Aussicht genossen, Picknicks gemacht oder bin einfach nur Stunden lang herumgelaufen und habe immer neue Wege erkundet und mich auch hin und wieder verlaufen.

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Neue Familie, neues Glück

Hier sollte noch ein Rant über Jess kommen. Und auch wenn ich nichts erfunden habe, habe ich mich entschieden es nicht zu posten.

Da wir das Thema jetzt abgeschlossen haben, können wir jetzt wieder nach vorne schauen und uns langsam nach Süden machen.

Das Auto war super voll, mit Peggys Kisten und meinem Zeug und das Wetter war auch richtig mies. Ich übernachtet 2 Tage in der Nähe von Ohakune und hatte Glück, das ich Peggys Kisten unterstellen konnte, denn ich glaube sonst wären die total durchgeweicht, denn es hat wirklich die ganze Zeit geregnet. Ich traf mich hier noch einmal mit Kacie. Sie ist Amerikanerin und war mit uns bei Sister Act. Leider hatte sie auch nicht viel Zeit und wie schon gesagt, das Wetter war so mies, dass wir nicht wirklich was gemacht haben außer einen kleinen Spaziergang.

 Danach ging es weiter nach Wellington und zuerst einmal zu Peggy, dass ich die Kisten loswerde. Peggy wohnt direkt in Wellington, gleich über dem Flughafen und kann den ganzen Tag Flugzeuge beobachten. Die passt auf ein Baby auf, Otis. Aber nicht nur hat sie eine tolle Aussicht über die ganze Stadt. Das Einzige, was mich hier stören würde, ist die Straße zu ihr hoch, die ist so eng und so zugeparkt, das ist echt schlimm.

Lange hatte ich nicht Zeit, denn ich musste ja jetzt meine neue Gastfamilie treffen. Von Peggy bis zu mir fährt man ca. 30 Minuten, kommt halt ganz auf den Verkehr in der Stadt an.

Ich werde jetzt in Whainuiomata leben, bei Ruth und Budda und ihren 2 Kindern, Charlotte und Mason. Zuerst traf ich Ruth. Die Kinder waren ja in der Schule und Budda arbeiten. Ruth ist echt nett, super locker und einfach ’ne toll Person. Wir fuhren zusammen Mittagessen, um uns kennenzulernen und alles zu besprechen.

Als wir wieder zurück waren zeigte sie mir das Haus und meinen Wohnwagen. Da im Haus leider kein Platz mehr ist, werde ich im Wohnwagen wohnen. Der ist neu renoviert und so umgebaut das es im Prinzip wie ein Zimmer ist, mit Bett, Schrank und einem mini Tisch. Das schiebe Fenster zum Haus ist immer offen, wenn jemand da ist so das ich jederzeit rein kann und das Bad oder die Küche zu benutzen.

Eigentlich sollte ich noch 2 Tage Eingewöhnungszeit haben, aber es kommt immer anders als man denkt und so ging die Arbeit schon am nächsten Tag los. Schnell zog wieder der Alltag ein und natürlich auch die Arbeit. Aber ich verstand mich super mit den Kindern, was auch nicht schwer war, jetzt da ich keinen Diktator mehr hinter mir stehen haben.

Meine Arbeitszeiten hier waren auch wesentlich angenehmer. Ich hatte immer Sonntag bis Dienstag frei und auch sonst fing ich erst um 15 Uhr mit arbeiten an außer Freitags, da brachte ich die Kinder auch früh zur Schule. Doch das war auch super easy. Die Kinder stehen alleine auf und ziehen sich an und Frühstücken, gut, die Kleine muss man immer an das Essen erinnern und noch was geben, dass sie wenigstens was gegessen hat. Dann mache ich die Pausenbrote und dann geh es auch schon los. Nachmittags hole ich die Kinder um 15 Uhr von der Schule und wir machen, was wir wollen, nach den Hausaufgaben versteht sich. Wir dürfen auch den ganzen Nachmittag spielen oder sie gehen zu den Nachbarn oder die Nachbarn kommen rüber, also so wie sich das gehört. Wenn es an der Zeit war, entschieden wir, was wir zu essen machen und dann koche ich und nach dem Abendessen geht es unter die Dusche, und das dauert ja immer ewig bei den Zweien. Danach wenn noch Zeit ist, spielen wir noch etwas oder schauen einen Film oder Serie und dann am spätestens 19:15 Uhr wird noch eine bisschen gelesen und dann ab ins Bett.

Wenn die Kinder, dann im Bett sind, ist es für mich Zeit, die Küche aufzuräumen und sauberzumachen und dann, kann ich machen, was ich will, ich muss halt nur zu Hause sein, da die Eltern erst gegen 23Uhr oder am Wochenende erst um 2 Uhr nach Hause kommen. Auch wenn es als Arbeitszeit zählt ist es eigentlich keine, denn ich mache nichts mehr.

Ich kann sogar schlafen gehen. Das habe ich am Anfang auch gemacht. Doch nach dem Kaikoura Erdbeben nicht mehr. Dazu später mehr.

Hier bei der Familie habe ich kein eigenes Zimmer mehr, da das Haus relativ klein ist. So hat die Familie für das Aupair ein Wohnwagen neben das Haus gestellt. Super Idee!

Der Wohnwagen war so süß und ich habe mich sofort wohlgefühlt, das Bad habe ich mir mit der Familie im Haus geteilt was ja voll ok ist.

Hier in der neuen Familie macht der Job mir gleich viel mehr Spaß macht!